Pro Erdkabel

Auszug aus dem Prüfkatalog des Fachbereiches Umweltmedizin für das Vorhaben 380kV Freileitung von St. Peter a. H. zum Umspannwerk Salzach Neu (Salzburgleitung) der Verbund-Austrian Power Grid AG.

Unterschiedliche Studien belegen (siehe Beilage 2), dass Elektrosmog die verschiedensten somatischen Symptome, Störungen und in der Folgen Krankheiten verursachen kann. Diese Beschwerden reichen von schwerer Migräne über Depressionen bis hin zu schweren Krebserkrankungen.
So sind wir der Meinung, dass in einem Staat wie Österreich – dessen Status-Quo in den Bereichen Gesundheits-, Landschafts- und Tierschutz sowie auch z.B. Lebensmittelqualität beispielgehend ist – eine Verlegung von Stromleitungen in der Nähe von Wohngebieten unter der Erde selbstverständlich sein sollte, zumal die gesundheitsschädigende Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist.

Bereits 2004, als der Verwaltungsgerichtshof seinen Entscheid bekannt gab, das Vorhaben einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen, wurden die Unterschriften auf beiliegender Liste gesammelt. Jetzt möchten wir unsere Forderung, die Streckenabschnitte in der Nähe von Wohngebieten als Unterflurtrasse zu gestalten, bekräftigen.

Hochspannungsleitungen erhöhen Krebsrisiko

Das zeigen neueste statistische Untersuchungen des Krebs-Forschungsinstituts der University Bristol.
Personen, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen leben, sind laut einer britischen Studie er-höhter Krebsgefährdung ausgesetzt. Bei Untersuchungen hat sich gezeigt, die höheren Krebsfälle befinden sich nur dort, wo der Wind vermehrt von den Stromleitungen her weht. Das Forschungsteam am Alan Preece vom Krebs-Forschungsinstitut der Bristol University hatte die Krebsfälle von Menschen, die maximal 400 m von Stromleitungen leben, für ganz Südwest-England statistisch ausgewertet. Laut Peerce ist das Krebsrisiko dort im Durchschnitt 29 % höher als anderswo.
Da dies nur in Bereichen gilt, wo der Wind von den Hochspannungsleitungen her kommt, könnte es laut Peerce an so genannten den Aerosolen liegen, die sich durch die elektrischen Felder aufladen.
Diese Theorie wurde schon vor einiger Zeit vom Physiker Denis Henshaw (ebenfalls Bristol University) entwickelt. Henshaw hatte herausgefunden, dass die Stromleitungen die umgebende Luft isolieren, was die Luftverschmutzung in den betroffenen Gebieten gefährlicher machte als es normalerweise der Fall ist. Die Schmutzteilchen wer-den durch die Stromleitungen aktiv aufgeladen und dann mit dem Wind fort getragen. Wenn die unter Aufladung stehenden Schmutzteilchen vom Menschen eingeatmet werden, können sie sich wegen ihrer elektrischen Ladung viel leichter in der Lunge festsetzten und so leichter eine krebsauslösende Rolle spielen.
Quelle: Krebs-Forschungsinstitut der University Bristol

Japan: Leukämie unter Hochspannungsleitungen

In der japanischen Zeitung „The Asahi Shimbun“ wurde am 26.8.2002 über Zwischenergebnisse einer Studie berichtet, in der 350 leukämiekranke Kinder unter 15 Jahren beobachtet wurden. Als Kontrollgruppe dienten 700 gesunde Kinder. Die Forscher fanden heraus, dass Kinder, die in Wohnungen mit 0,4 Mikrotesla oder mehr lebten, doppelt so of an Leukämie erkrankten als Kinder, die in durchschnittlich belasteten Wohnungen (0,1 Mikrotesla) wohnten. Dabei wurden der Abstand der Wohnung zu Hochspannungsleitungen und die benutzten Elektrogeräte in die einwöchigen Messungen einbezogen.
Damit bestätigen die Japaner eine Studie der WHO und der IARC aus dem vergangenen Jahr, die zwanzig westliche Studien auswerteten. Sie kamen auch zu dem Schluss, dass es einen Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und dem Anstieg des Krebsrisikos gibt.
Die schwedische Regierung begann schon 1993 Hochspannungsleitungen aus der Nähe von Schulen oder Kindergarten zu entfernen. Im US-Staat Tennessee müssen Hochspannungsleitungen einen Abstand von 400 m zu Schulen ein-halten. Quelle: Originaltext Englisch (IHT/Asahi: August 26, 2000)

Schadstoffsmog unter Hochspannungsleitungen (8.12.1999)

Geladene Abgase durch StarkstromleiungenSeit langem wird über die Auswirkungen von Hochspannungsleitungen auf die menschliche Gesundheit diskutiert. Von den Gefahren, die von Elektrosmog ausgehen, ist da die Rede und wie schädlich sich dieser auf unseren Organismus auswirke. Die Befürworter warnen, die Kritiker lächeln, denn nachweisen lässt sich natürlich zunächst einmal nichts.
Nun hat eine Gruppe von Wissenschaftlern festgestellt, dass tatsächlich gesundheitliche Gefahren von Hochspannungsleitungen ausgehen können. Und zwar nicht in Form von Elektrosmog, sondern durch erhöhte Schadstoffbelastungen.
In ihrer ersten Untersuchung ermittelten sie die Schadstoffbelastung unter Hochspannungsleitungen. Sie stellten an 2.000 verschiedenen Orten in der Umgebung von Bristol auf offenem Feld Detektoren auf. Die Messungen ergaben eine gegenüber anderen Gebieten erhöhte Belastung mit ungesunden Substanzen.

Auch verschiedene Wildverhältnisse und Wetteränderungen, wie Regen oder Schnee, reduzierten die Schadstoffmenge nicht, im Gegenteil, sie führten zum Teil zu noch höheren Werten. Die Wissenschaftler errechneten daraus die Belastung des menschlichen Organismus mit diesen Verbindungen, wobei sie davon ausgingen, dass die menschliche Haut einer ähnlich hohen Dosis aus-gesetzt sein würde, wie die Messgeräte. Da einige Umweltschadstoffe krebserregend sind, könnte dieses Ergebnis den Zusammenhang zwischen einer erhöhten Leukämierate und Hochspannungsleitungen erklären.

Doch das ist noch nicht alles. Zu den erhöhten Schadstoffbelastungen kommt noch, dass die Chemikalien im Organismus besser aufgenommen werden können – auch eine Ursache der Hochspannungsleitungen. Die Leitungen umgibt eine Korona aus Ionen. Diese entstehen, wenn der auf den Leitungen angesammelte Dreck, durch die hohen Spannungen ionisiert wird. Die Schadstoffaerosole in deren Nähe reichern sich mit diesen Ionen an und sind dadurch nicht mehr neutral, sondern liegen im geladenen Zustand vor.
Messungen der „Korona-Ionen“ haben ergeben, dass sie in relativ großen Mengen vom Wind bis zu 500 m weit weggetragen werden. Die erhöhte Schadstoffmenge ist also nicht allein auf die Gebiete direkt unter den Hochspannungsleitungen beschränkt. Die inhalierten Schadstoffe werden durch ihre Ladung außerdem besser vom Körper aufgenommen. Wenn also die Aerosole krebserregende Stoffe enthalten, oder solche die andere Krankheiten auslösen, ist damit auch die Gesund-heit in Gefahr.
„Wir denken, dass diese Untersuchung wichtig ist für den Zusammenhang zwischen erhöhter Leukämierate bei Kindern und Hochspannungsleitungen. Die Verbindung von Leukämieer-krankungen bei Kindern und Autoabgasen ist schon bewiesen, deshalb lässt sich der Zusammenhang zwischen diesen Leitungen und der Krankheit auch nicht von der Hand weisen.
Außerdem zeigt die Schadstoffmenge, die wir errechnet haben, wie nötig weitere Studien auf diesem Gebiet sind. Es sieht so aus, als bestehe guter Grund für die amerikanische Bestimmung, keine Häuser in der Nähe von Hochspannungsleitungen zu bauen“ sagte Henshaw.

Quelle: www.wissenschaft-online.de/abo/ticker/343449

Hochspannungsleitungen beeinflussen menschliche Zellen

Genaktivität verändert! Elektromagnetische Felder, wie sie beispielsweise im Umfeld von Hochspannungsleitungen auftreten, haben offensichtlich einen Einfluss auf menschliche Zellen. Sie könnten bei den Prozessen eine Rolle spielen, die zur Ausbildung von Krebs führen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von James E. Trosko vom Department of Pediatrics/Human Development der Michigan State University.
Trosko untersuchte mit seinen Kollegen die Auswirkungen extrem niedrig frequenter Felder auf Leukämiezellen von Mäusen. Durch eine chemische Behandlung waren diese Zellen in der Lage, zu Hämoglobinproduzierenden Zellen heranzureifen. Das Protein Hämoglobin bindet im Blut den Sauerstoff.

Die Forscher fanden heraus, dass elektromagnetische Felder eine Frequenz von 60 Hertz und einer Flussdichte von 0,00005 bis 0,001 Tesla den chemisch induzierten Reifungsprozess dieser Zellen beeinflusst.
Einige der den elektromagnetischen Feldern aus-gesetzten Zellen teilten sich nach der chemischen Behandlung unvermindert weiter. Setzten die Forscher die Zellen vier Tage lang den elektromagnetischen Feldern aus, wucherten 35 % der Mauszellen nach der chemischen Behandlung weiter.

Damit stieß Troskos Arbeitsgruppe allerdings nicht auf einen krebsauslösenden, sondern nur auf einen Krebs begünstigenden Faktor. Die elektromagnetischen Felder scheinen nämlich nicht in der Lage zu sein, bestimmte Gene zu verändert, sodass aus einer gesunden Zelle eine Krebszelle würde. Viel-mehr scheinen bestimmte Gene durch die Felder aktiviert oder deaktiviert zu werden. Dies war der Grund für die anhaltende Zellteilung, meinen die Forscher.

James Trosko weist darauf hin, dass hiermit noch keine karzinogene Wirkung der elektromagnetischen Felder bewiesen sei. Dazu seinen die Mechanismen, die letztendlich zur Ausbildung der Krankheit führen, viel zu komplex.

Quelle: Joachim Schüring, 19.10.2000